Ventoy USB-Bootstick erstellen

Rufus, Diskpart und ähnliche Tools sind uns bekannt, mit denen man einen USB-Stick bootfähig machen kann. Doch mit Ventoy geht es sogar noch einfacher. Ventoy ist ein neues, kleines Open-Source-Tool, mit dem man einfach eine oder mehrere ISO-Dateien auf den Stick übertragen kann.

Ein Vorteil liegt darin, dass man auf den USB-Stick eine oder mehrere ISO-Dateien verschieben kann, ohne sie zu entpacken. Beim Booten werden sie erkannt, und es ist möglich, sie im MBR oder UEFI-Modus zu installieren. Sowohl Windows- als auch Linux-ISOs können verwendet werden. Derzeit werden über 160 ISOs unterstützt, die gründlich getestet wurden.

Falls eine ISO veraltet ist, kann man sie einfach löschen und die neue ISO direkt auf den Stick kopieren, ohne dass der Stick erneut formatiert werden muss. Selbst bei einer neuen Version von Ventoy ist es nur erforderlich, das Tool zu starten und ein Update durchzuführen.

Ventoy basiert auf Grub2 und erstellt zwei Partitionen auf dem USB-Stick: eine in FAT und eine in exFAT. Die exFAT-Partition wird im Datei-Explorer angezeigt, auf der die ISOs kopiert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass der vollständige Pfad der ISO-Datei (Verzeichnisse, Unterverzeichnisse und Dateiname) keine Leerzeichen oder Nicht-ASCII-Zeichen enthalten darf.

Sobald diese Schritte erledigt sind, ist es möglich, vom Stick zu booten und sowohl Windows als auch Linux zu installieren. Auch Knoppix und viele andere ISOs können auf diese Weise gebootet werden. Beim Booten erscheint ein Auswahlmenü mit den enthaltenen Installationsdateien, die Ventoy direkt aus den ISOs ausliest. Dies ist besonders nützlich, wenn man einen “dicken” Stick mit beispielsweise 128 GB hat, denn dann passt eine Menge darauf.

Nicht nur einem USB-Stick, sondern auch externe Festplatten können dafür verwendet werden.

Das Projekt startete Anfang April 2020 und hat bereits mehrere Updates erfahren. Ventoy kann auch angepasst werden, indem man Grub-Themes verwendet. Auf der Website kann man selbst stöbern, was besonders interessant sein könnte, da die Windows 10 2004-Version fertig ist und möglicherweise neu installiert werden muss.

Ventoy – Der Ablauf zusammengefasst:

  1. Einen leeren USB-Stick einstecken.
  2. Ventoy entpacken und starten.
  3. Das richtige Laufwerk auswählen und auf “Installieren” klicken.
  4. Es erfolgt eine Abfrage, ob der Inhalt des Laufwerks gelöscht werden soll, gefolgt von einer zweiten Sicherheitsabfrage.
  5. Sobald die Meldung erscheint, dass die Installation korrekt abgeschlossen wurde, können die ISO-Dateien direkt im Datei-Explorer in die neue Partition: “Ventory” kopiert werden.
  6. Wichtig: Der vollständige Pfad der ISO-Datei (Verzeichnisse, Unterverzeichnisse und Dateiname) darf KEINE Leerzeichen oder Nicht-ASCII-Zeichen enthalten.
  7. So sieht anschließend die Auswahl der zu bootenden ISOs in Ventory aus.

Vorteile von Ventoy zusammengefasst:

  • Kein wiederholtes Formatieren des USB-Sticks erforderlich.
  • ISOs müssen nicht entpackt werden; die Informationen werden direkt aus der ISO ausgelesen.
  • Unterstützung für Legacy und UEFI, einschließlich ISOs größer als 4 GB dank exFAT.
  • Mehrere ISOs können auf einem Stick gespeichert werden.
  • Der Quellcode unterliegt der GPLv3+-Lizenz und kann auf ventoy heruntergeladen werden.

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